Exsila – der Niedergang einer Idee?

Tauschen statt kaufen! Das war der Slogan mit dem im August 2006 exsila.ch, eine neue Art Medientauschbörse, in der Schweiz an den Start ging. Die Idee dahinter war einerseits banal und andererseits, gerade weil es so naheliegend war, gleichzeitig so revolutionär und innovativ. Auf exsila.ch ging es darum seine eigenen DVDs, Games, Blu-rays und andere Medien zu tauschen. Da auf dieser Plattform die Tatenträger, Bücher, etc. real (zum in die Hand nehmen und so) getauscht wurden, ohne sie in eine illegale, digitale Form umzuwandeln, war dieser Vorgang absolut legal und mit jedem gängigen Rechtssystem vereinbar.

Das viel gelobte und immer wieder proklamierte Tauschen statt Kaufen ist seit Juli 2011 Geschichte. Heute heisst der Slogan: „Kaufen und Verkaufen leicht gemacht.“ Mit diesem neuen Slogan und den damit verbundenen Änderungen am System verabschiedet sich eine grossartige Idee und wandelt sich zu einer weiteren ebay-esken Plattform mit einigen Alleinstellungsmerkmalen. Ob diese speziellen Merkmale reichen, um im Markt bestehen zu können, wird die Zukunft zeigen.

Exsila war und ist teilweise auch heute noch eine geniale Plattform um Medien wie DVDs oder Games kostengünstig oder sogar gratis mit anderen Personen zu tauschen. Vor allem bei Spielen war dies sehr interessant, weil man mit der Zeit ein Spiel für ein paar wenige Franken spielen konnte wenn man es richtig angestellt hat. Für Personen die noch nichts von Exsila gehört haben tönt dies jetzt wahrscheinlich absolut unverständlich, daher versuche ich nun kurz zu erklären, wie das Ganze funktioniert hat.

  • Person A will unbedingt endlich mal Call of Duty Modern Warfare nachholen, hat aber kein Geld um es zu kaufen oder keinen Freund um es auszuleihen.
  • A: Sucht aus seiner immensen Spiele- und DVD Sammlung einige Titel raus, die sie nicht mehr will und als Tauschware für Exsila verwenden will. Sie erfasst die Medien in Exsila als Tauschgegenstände und wartet darauf dass jemand etwas bestellt.
  • Person B sieht die Angebote von A und bestellt die komplette Sammlung Command & Conquer von A. Da B ja nicht weiss, dass A CoD MW haben will, können die beiden nicht einfach die Spiele untereinander tauschen.
  • Es folgt der Auftritt der Exsila-Punkte. Diese Punkte werden als virtuelle Währung gebraucht um die Tauschgeschäfte abzuwickeln und so einen Tausch über drei Ecken zu ermöglichen.
  • A kriegt also von B x Exsila-Punkte für Command & Conquer, das A per Post an B schickt. Der Austausch der Punkte findet erst nach abgeschlossenem, erfolgreichem Tausch statt. Das Punktekonto von A wird um x Punkte vergrössert.
  • Person C hat CoD MW und will es nicht mehr. C stellt also CoD MW auf Exsila und wartet.
  • A findet und bestellt sich das Angebot von C für y Exsila-Punkte. Das Punktekonto von A wird um y Punkte verkleinert.
  • C versendet CoD MW an A per Post.

So, ich hoffe ich habe mit dieser Erklärung nicht alle Klarheiten beseitigt. Wer mehr wissen will, kann sich gerne detailliert informieren in der Exsila-Hilfe (http://www.exsila.ch/hilfe).

Dieses System hat bis vor kurzem sehr gut funktioniert und war sehr Kostengünstig. Wenn man nämlich wie ich, mit der Zeit so viele DVDs und Games weggetauscht hat, dass man ein Exsila-Punktekonto von über 1000 angehäuft hat, so hatte man ein gutes Punktepolster um sich so ziemlich jedes Spiel und jede DVD zu holen.

Natürlich war das Ganze nicht gratis, einerseits hat der Versand der Medien jedes Mal etwas gekostet (inkl. Verpackungsmaterial ca. 2 CHF), andererseits hat Exsila irgendwann angefangen eine kleine Gebühr (Anfangs 2% dann 6% des Tauschpreises) für den Tausch zu erheben und die weggetauschten Medien haben ja auch mal Geld gekostet. Der Vorteil des ganzen Systems war, dass ich mit dem gleichen Geld welches ich schon für alte Spiele etc. ausgegeben habe, neue kaufen konnte.

Das Verfahren lief so: Nachdem ich das neue, eingetauschte Spiel durch hatte, musste ich es jeweils so schnelle wie möglich wieder auf die Plattform stellen, damit ich so viele Punkte wie möglich zurückerhalten konnte. Da neue Spiele immer einen rapiden Preiszerfall mit sich bringen, konnte man in den wenigsten Fällen die gleiche Anzahl Punkte rausholen. Über die vergangenen fünf Jahre habe ich mir ausgerechnet, dass ich mit diesem Verfahren im Durchschnitt pro Spiel ca. 15 – 25 CHF bezahlt habe. Das waren aber überwiegend neue, brandaktuelle Spiele und nur äusserst selten solche alten Pixelgräber wie aus dem obigen Beispiel. Das ist doch eine ganz gute Preisgestaltung für neue Spiele, oder nicht?

Bei neuen Filmen auf DVD war die Rechnung sogar noch besser. Ich glaube ich habe in den vergangenen fünf Jahren keine DVD geschaut, für die ich mehr als 5 CHF bezahlt habe. Ok klar, das ist mehr wie ein Mietpreis anzusehen, da in diesem Preis eigentlich nur das einmalige Ansehen und wieder wegtauschen enthalten ist. Der Preis ist aber dennoch sehr gut, da kann kaum eine Videothek oder ein iTunes mithalten.

Ist doch alles super, wo liegt der Hacken? Habe ich auch gedacht und plötzlich ist dann die folgende Mail gekommen:

Hallo Micha

Dies ist ein Spezialnewsletter mit wichtigen Änderungen zu Exsila. Deshalb werden diese Information auch an alle Mitglieder versendet, welchen den normalen Newsletter nicht abonniert haben.

Die Änderungen auf einen Blick

1. Exsila senkt die Verkaufsgebühr von 6 auf 5%.
2. Exsila verrechnet alle Verkaufsgebühren in Schweizer Franken. Dies betrifft auch Transaktionen in Exsila-Punkten.

Diese Änderungen treten per Donnerstag, 28.07.2011 in Kraft. Alle in der Zwischenzeit (bis 27.07.2011) getätigten Käufe und Verkäufe sind nicht davon betroffen und werden nach dem bestehenden Gebührenmodell verrechnet.

Das Einstellen von Angeboten ist weiterhin kostenlos und mit unbeschränkter Laufzeit möglich.

Von der Tauschbörse zur Handelsplattform

Dies ist der letzte Schritt in einer Reihe von Anpassungen, welche in den letzten Wochen und Monaten stattgefunden haben. Exsila vollzieht somit den Wechsel von der Tauschbörse zur Handelsplattform.

Exsila ist damit nicht mehr kostenlos. Das Exsila-Team ist sich bewusst, dass dieser Schritt der ursprünglichen Philosophie von Exsila widerspricht. Der aktuelle Trend im Bereich DVDs macht diesen Schritt aber nötig. Wir wünschen uns, dass wir dir weiterhin tolle Angebote und den gewohnten Service bieten dürfen.

Hast du Fragen und Kommentare zu den jüngsten Veränderungen? Gerne beantworte ich deine Anfrage persönlich per Email: hc.alisxe@gneuk.nevuor

Liebe Grüsse
Rouven Küng, Gründer von Exsila

Es folgen Auszüge aus dem Mailverkehr den ich mit Rouven Küng nach diesem Mail hatte.

Im ersten Augenblick war ich natürlich sehr enttäuscht und haben mich zu nicht verifizierten Aussagen hinreissen lassen:

Ich finde die Entwicklung von Exsila in den vergangenen Monaten sehr schade. Als Mitglied der ersten Stunde bin ich sehr enttäuscht.

Ich muss mir ernsthaft überlegen, ob ich in Zukunft noch an dieser Plattform partizipieren will. Bei Ricardo oder iTunes kriege ich mittlerweile bessere Konditionen und habe erst noch keine Versandkosten.

Schade.

Antwort von Rouven:

Hallo Micha

Exsila hat sich bisher mit dem Verkauf von Exsila-Punkten finanziert. Dies ist leider nicht mehr möglich. Die Kosten müssen neu über alle Transaktionen verteilt werden. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, der Schritt ist aber für den Weiterbestand von Exsila nötig. Verkäufe von DVDs sind seit Jahren weltweit rückläufig. Dies eine schlechte Ausgangslage für eine reine DVD-Tauschbörse. Deshalb muss Exsila sich weiterentwickeln.

Falls Du Dich gegen Exsila entscheidest, möchte ich mich für Deinen Einsatz bedanken. Dies würde ich umso mehr bedauern, da Du seit Mai 2007 mit dabei bist und somit zu den ersten Exsilanern gehörst.

Viele Grüsse

Rouven

Analyse von mir:

Hallo Rouven

Ich verstehe ja grundsätzlich das Problem. Ich denke aber auch, dass Exsila sich die heutigen Problematiken zu einem grossen Teil selber zuzuschreiben hat. mit der Art und Weise wie ihr Punkte jahrelang „verschenkt“ habt mit den Bonusprogrammen beim Einkauf etc. war für mich schon lange klar, dass dies inflationäre Tendenzen hervorrufen wird. Nun versucht ihr dem entgegenzuwirken mit dem Einführen einer neuen Währung und einmalkauf Angeboten die eigentlich niemand will.

Dies alles zielt wohl darauf ab, dass das System wieder nach unten reguliert wird.

Schade ist dabei nur, dass durch die totale Umstellung auf CHF die Exsilapunkte als Währung früher oder später verschwinden werden. Was bringt es mir als Punkte Anhänger noch, wenn ich trotzdem immer auch noch CHF in das System buttern muss um die Gebühren zu bezahlen?

Viele werden versuchen ihre Punkte abzustossen und in CHF umzuwandeln, da gehe ich jede Wette ein.

Für mich mit einem Punktekonto von über 1000 ist das eine sehr schlechte Tendenz und ich sehe auch nicht, was ich jetzt mit meinen Punkten anfangen soll. Dazu kommt noch eure sehr kurzfristige Kommunikation was mich als Benutzer einfach vor Tatsachen stellt und mir noch einige Wochen gibt um mich damit abzufinden. Das alles finde ich nicht sehr fair.

Wenn die DVD Verkäufe rückläufig sind und damit verbunden auch die Tauschvorgänge, einfach die Gebühren zu erhöhen ist ausserdem alles andere als Innovativ. Ich denke, damit werdet ihr Exsila kurzfristig wohl retten können, aber der Markt tendiert nun mal in eine andere Richtung. Innovativ wäre z.B. eine Streamingplattform einzuführen und damit Exsila in den neuen Märkten zu verankern. Ich denke über kurz oder lang wird sich mit Datenträgern kein Geld mehr verdienen lassen.

Freundliche Grüsse

Micha

Letzte Antwort von Rouven

Hallo Micha

Danke für Deine Einschätzung. Einige Punkte werden sich wohl erst in der Zukunft zeigen.

Viele Grüsse

Rouven

Kommen wir zum Fazit dieses Beitrags.

Rouven hat es in seinem letzten Mail sehr gut gesagt, erst die Zukunft wird zeigen ob Exsila so funktioniert und ob sich wirklich Geld damit verdienen lässt. Erste Tendenzen, die man auf Exsila bei den aktuellen Games sehen kann, gehen klar in die Richtung, welche ich in meiner Analyse skizziert habe. Die Benutzer beginnen damit, ihre Medien nur noch in CHF anzubieten und die Exsila-Punkte treten in den Hintergrund.

Das wichtigste und meiner Meinung nach einzige Alleinstellungsmerkmal, das Exsila heute bietet, ist die Möglichkeit ein Produkt unmittelbar zu kaufen ohne eine langwierige und teils mühsame Auktion abzuwarten. Dies ist für den Einkauf von Spielen nach wie vor interessant, solange die Preise nicht zu hoch ausfallen.

Für DVDs wurde die Plattform mit der Umstellung auf einen Schlag sehr uninteressant. Nach meiner Rechnung kostet mich das einmalige Ansehen einer DVD mit dem neuen System zwischen 4 und 5 CHF und zwar in Cash und nicht in Punkten und auch nur, wenn man es hinkriegt, die DVD gleich wieder für das gleiche Geld wegzutauschen. Dabei muss ich aber mindestens 1 Tag, maximal sogar 10 Tage, auf die DVD warten. Wenn ich auf iTunes einen neuen Film ausleihe kriege ich ihn in der gleichen Qualität für 6 CHF (ältere Filme sogar für 3.5 CHF), kann ihn aber unmittelbar nach dem Kauf anschauen und muss nicht erst den Versand abwarten. DVDs werde ich mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr auf Exsila handeln sondern bei iTunes mieten.

Ich denke ich werde in Zukunft immer noch viele meiner Spiele nicht im Laden oder Internetshop einkaufen, sondern über eine der gängigen Second Hand-Verkaufsplattformen. Wo ich früher alles bei Exsila gehandelt habe, funktioniert mein System jetzt nach dem Motto: „Wo kriege ich am günstigsten und in der kürzesten Zeit mein Spiel her.“ Ob dabei Exsila, Ricardo oder Ebay mein Geld erhält ist mir jetzt aber absolut egal geworden, ich zahle ja überall das gleiche Geld. Wenn viele Kunden so funktionieren, so kann sich Exsila in Zukunft nur behaupten, wenn die Datenträger plötzlich einen immensen Boom erleben oder die Preise und Einkaufsbedingungen bei Exsila so lukrativ sind, dass ich mich nicht an die Konkurrenz wende.

Boom bei Datenträgern? Wohl eher nicht!

Lukrative Preise und Einkaufsbedingungen? Schon eher, aber als Verkäufer zahle ich bei Exsila jedes Versandporto selber und muss es also auf den Preis schlagen oder mit weniger Einnahmen zufrieden sein. Ob sich das lohnt muss jeder selber entscheiden.

Was denkt ihr über den Systemwechsel bei Exsila? Was sind eure Erfahrungen mit Second Hand-Käufen? Wo kauft ihr eure Spiele, DVDs etc.? Sagt es mir und den anderen Lesern in den Kommentaren.

Veröffentlicht von

keats

keats spielt, liest, hört und lebt auch sonst noch...

31 Gedanken zu „Exsila – der Niedergang einer Idee?“

  1. Die Punkteinflation empfand ich einzig als Problem. Verursacht einerseits wie erwähnt durch Angebote wie 50 CHF für 100 Punkte, aber auch durch Exsilaner, die einen neuen Film für 100 Punkte einstellten, obwohl er für 29.90 CHF neu im Laden erhältlich ist.

    Wer solche Angebote genutzt hat, ist mMn selber schuld.

    Wer tausende von Punkten hortet und jetzt nicht mehr los wird, ist mMn ebenfalls selber schuld.

    Die Punkte sind Monopolygeld, haben also nur virtuell einen Wert. Ergo: Ich käme nie auf die Idee, mir da „Ersparnisse“ anzulegen.

    Mit dem CHF verschwinden hoffentlich die Punkte (bzw. die unrealistischen Angebote).

    Ob ich CHF oder Punkte als temporäres Tauschmittel auf meinem Exsila-Konto habe, ist mir egal. Ich brauche ja nicht unbedingt was einzuzahlen, sondern nur einzutauschen.

    Ricardo und Co. sind mir zu mühsam, das beginnt mit dem Erfassen der Artikel bis zum Verkaufs/Tauschgeschäft.

    Ich hoffe schwer, dass nach den Sommerferien der Tauschbetrieb wieder ein wenig in die Gänge kommt.

    Aber eben: Einige Punkte werden sich wohl erst in der Zukunft zeigen :)

  2. Ich habe nicht 1000 Punkte, weil ich die horte… sondern, weil ich seit fünf Jahren mehr verkauft habe als ich eingekauft habe.

    Ich denke auch, dass die CHF als neue Tauschwährung funktionieren kann wie das die Punkte mal getan haben. Allerdings ist es im Moment mühsam, weil nicht viele Leute Produkte für CHF kaufen. Mir hat auf jeden Fall noch niemand was gegen CHF abgekauft.

  3. Guter Artikel, Micha.

    Exsila nutzte ich bis vor kurzem zum DVDs tauschen. Seit ich bei iTunes Filme mieten (oder bei andern Online-Streamern Filme schauen) kann, ist Exsila kein Thema mehr.

    Meine Erfahrungen mit dem Tausch v. Disks waren eh ziemlivh ernüchternd. Z.B. hab ich viele Filme ohne Hülle (in Ordenern), die ich deshalb auf Exsila nicht tauschen darf.
    Und das ständige am Postschalter-Stehn f. DVD-Päckchen nervt auch ganz schön. :-)

  4. Das Horten habe ich angesprochen weil viele Andere eben dasselbe Problem mit den vielen, jetzt wertlosen, Punkten haben.

    Die Punkte nicht auszugeben ist gefährlich. Weil es eben von heute auf morgen „weg“ sein kann. Aktuell ist es nicht ganz so schlimm, aber viel zu kaufen gibt es ja nicht mehr. Und Exsila kann ja auch einfach den Stecker ziehen, Konkurs gehen, was auch immer. Dann ist alles weg. Also: Konto klein halten (positiver Nebeneffekt: Tauschaktivität gross)

    Und ja, da gebe ich Dir absolut Recht: Im Moment läuft leider wenig bis gar nichts. Das Angebot ist sehr dünn.

  5. Bin leider auch sehr enttäuscht. Vor allem weil der Gedanke von „tauschen statt kaufen“ wohl eigentlich so nicht mehr Programm ist.

    Habe mir schon überlegt eine spendenfinanzierte Plattform im Stil des alten Exsila aufzubauen.

  6. Hallo keats.

    Als Vieltauscher muss ich feststellen: Es läuft nicht mehr.

    Die grössten Vorteile sah ich neben dem genialem TAUSCHsystem und, dass man ein Angebot von Artikel hatte welche man sonst nur per Import bekommen hätte. Als Sci-Fi & Fantasy Fan habe ich einige Perlen bestellt. Jetzt nutze ich exsila leider auch weniger. Die Punkte habe ich aufgebraucht und ich erhalte im Monat nur noch eine oder evtl zwei Bestellungen.

    Die alten Exsilaner mit vollem Punktekonto wollen kaum Geld einzahlen, sondern warten bis jemand etwas bestellt und somit das Ganze wieder läuft.

    Solange darf ich 20 Franken für eine Occasions DVD „bezahlen“ oder 150 Punkte. Ob das klappt?

    Die Zukunft von exsila hängt davon ab.

  7. Erstaunlich ist, dass Exsila von Pricing keine Ahnung hat! Hätte Exsila eine Ahnung von Pricing, so hätten sie festgestellt, dass sie durch die neue Struktur ihren eigentlichen Mehrwert kanalisieren: die Liquidität.

    Ohne Liquidität hat ein Tauschsystem keinen Wert. Es ist alleine die Liquidität welche eine solche Plattform für alle Nutzer attraktiv macht. Fatal dabei ist, dass der Zusammenhang zwischen Liquidität und Nutzen nicht linear sondern eher exponentiell ist. Und m.E. hat Exsila diesen nicht linearen Zusammenhang und der daraus resultierenden Auswirkung aufs Pricing nicht ausreichend berücksichtigt.

    Besser wäre es gewesen, Exsila hätte ein Pricing eingeführt, welches sich nicht direkt die Liquidität kanibalisiert oder für die bestehenden Mitglieder die Punkte direkt an den CHF gekoppelt. Das wäre sehr einfach umsetzbar gewesen und hätte die schon fast hyperinflationären Zustände besser unter Kontrolle halten können. Oder noch besser: jedes DVD kann zum maximalen Punkt-Preis äquivalent angeboten werden, wie es auch bei Amazon & Co. neu erworben werden kann. So liesen sich die Preise auf einem vernünftigen Niveau halten, wodurch auch die Kaufbereitschaft und dadurch die Liquidität wieder ansteigt.

    Das aktuelle System hat m.E. keine Zukunft. Sobald die bestehenden Währungskonto durch die Gebühren aufgefressen sind und man mehrere hundert Punkte für eine DVD bezahlen muss, wird Exsila die Luft ausgehen. Denn die Substitutionsmöglichkeiten (iTunes, Swisscom TV, etc) sind heute gut etabliert und bieten eine ausgezeichnete Alternative.

  8. M.E. ist es nur eine Frage der Zeit bis Exsila in das Grab sinkt, das sie sich selbst geschaufelt haben. Die CHF-Angebote entsprechen Festpreisangeboten auf herkömmlichen Auktionsplattformen, welche dort schon von eher geringerer Attraktivität sind, es sei denn es handle sich um absolute Schnäppchen. Letzteres sucht man auf Exsila ohnehin vergebens, die Preisvorstellungen, die manche Exsilaner in Bezug auf ihre Occasionen haben lassen sich oft nur als lächerlich bezeichnen.
    Ich bin der Überzeugung, dass eine Tauschbörse durchaus funktionieren könnte, wenn die Mitglieder bereit wären eine Jahresgebühr zu zahlen, oder wenn sich die Macher interessante kostenpflichtige Zusatzoptionen ausdenken würden (z.B. erweiterte Community- oder Suchoptionen), möglich wäre auch eine Mitfinanzierung durch klickbare Werbebanner.

  9. hey leute, kleine frage:

    eigentlich wollte ich mit der einführung der verkaufsgebühr von 5% mein exsila-konto auflösen. war aber nicht schnell genug… jetzt hat jemand ein artikel bei mir bestellt wofür ich nun CHF 1.50 zahlen muss an verkaufsgebühr. ich habe ein reines punkte-konto und keinen einzigen rappen auf dem konto…

    wie kann ich das umgehen? ich hätte echt lust mein konto aufzulösen (löschen) und exsila ein umschlag mit CHF 1.50 zu schicken.

    darf ich sowas oder können die mich dafür belangen??

    danke für eure antwort!

    @ micha: sehr guter und interessanter artikel!!

  10. Hallo Merlina

    Danke für deinen Kommentar. Leider kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Ich kann dir nur empfehlen dich beim Exsilasupport zu melden und dort nachzufragen. Ich denke, so wie du das machen willst wird es schon irgendwie gehen. Evtl. wollen sie das Geld aber nicht in einem Couvert sondern auf ihrem Konto…

    Gruss Micha (keats)

  11. hallo micha

    danke für deine antwort!

    naja, ob im umschlag oder auf dem konto kann mir ja dann egal sein weil ich habe die gebühr bezahlt und es ist kein grosser aufwand, den betrag schnell auf das eigene konto zu überweisen auf der post. das muss ich fast täglich und dauert keine 2 minuten auf der post…

    ich hab da echt keinen bock drauf, da noch länger mitglied zu sein, exsila war mal gut (mit betonung auf WAR), heute ist es nur noch unsympathisch und lästig…

    gruss merlina

  12. Finde es absolut schade was mit Exsila passiert ist. Ich habe inzwischen mein Konto gelöscht. Denn Exsila hätte ja ein aktives Interesse daran meine Produkte, welche ich für Punkte anbiete, zu kaufen. Ich habe nun all meine Artikel bei http://www.relimi.com eingestellt – da kostet das Tauschen wenigstens nichts!

  13. Hallo Sam

    Danke für den Tip. http://www.relimi.com sieht mir ganz nach einer Kopie vom alten Exsila aus. Macht einen interessanten Eindruck. Habe mich mal registriert.

    Wieviele Leute sind schon auf dieser Plattform? Das Angebot ist ja noch arg klein.

    Ich denke mal der Ansatz, das Ganze nicht profitorientiert zu betreiben, ist der Sache sehr dienlich. Bei Exsila kann man das ja schon lange nicht mehr behaupten. Evtl. entwickelt sich hier eine echte Alternative zu Exsila.

    Mal sehen wie sich das entwickelt.

  14. Hallo, Noch- oder Wareinmal- Exsilaner,

    muss da leider zustimmen, es war mal gut, hat sich nun aber nur noch negativ weiterentwickelt.
    Die Inflation frisst ihre Kinder, kann man da nur noch sagen..

  15. Bin auch etwas sauer das es nicht mehr ist wie es war:::
    das internet ist gross, zum glück
    relimi.com ist jetzt eine alternative. werde ich Unterstützen!

  16. Keats, danke für deinen Artikel. Mir geht es genau wie dir. Enttäuscht wende ich mich von Exsila ab. Exsila hat nichts mehr mit der Grundidee gemeinsam und ist für mich gestorben und ich denke wird, falls sie nicht nochmals grundlegene Änderungen einführen, gänzlich eingehen. Ich versuch momentan die letzten Punkte loszuwerden, biete meine Filme für einen Spottpreis in CHF an und bin nicht erstaunt, dass keiner bestellt wird.

  17. Das kenn ich… bei mir sind nach langer Wartezeit trotzdem die meisten Punkte in CHF umgewandelt und aus der Plattform abgezogen. Leider ist die Ausbeute sehr dürftig, aber immerhin reicht es für ein gutes Abendessen in einem schönen Restaurant.

  18. ich biete auch seit einiger Zeit sehr populäre Filme an und immer zum Bestpreis – die gehen nur sehr schleppend weg. Früher konnte ich bei Bestpreis damit rechnen, dass die DVDs innerhalb von 48h wieder bestellt wurden. Dem ist heute nicht mehr so.

    Würde mich echt erstaunen, wenn Exsila die Kurve noch kriegt. Der Mehrwert von Exsila gehört definitiv der Vergangenheit an und wenn sie eBay, Ricardo & Co. konkurrenzieren wollen haben sie noch einen sehr langen Weg vor sich.

    Da kann man nur sagen: Schuster bleib bei deinen Leisten!

  19. tja, bin jetzt auch schon ne weile bei exsila und ich bin doch etwas entäuscht. es hat als sehr gute idee begonnen – jetzt hab ich noch gut 200 punkte auf meinem konto die mitlerweile wertlos sind..
    ich mein z.b. „leon-der profi“ auf bluray 12 chf, 85 in exsilapunkten..geschieht denen recht das sie in ca. einem jahr arbeitslos sein werden.

  20. keine ahnung was da überlegt worden ist ?
    ein schritt nach dem anderen in die falsche, fantasielose richtung. R.I.P.

  21. Ich war begeistert von Exsila, ich konnte endlich meine alten Bücher und DVD’s los werden, und konnte noch neue Dinge bestellen. Als es dann anfing dass man auch mit CHF bezahlen konnte, naja muss mich ja nicht stören, ich kann ja weiter alles mit Punkten machen. Leider verlangen die meisten Leute das doppelt an Punkten als dass sie an Franken verlangen. Ich wollte meine alten Sachen los werden und nicht Geld verdienen, sonst hätte ich alles bei ricardo reingestellt. Darum habe ich jetzt ganz bewusst meine letzten Artikel ins Exsila getan und habe immer weniger Punkte als Franken verlangt. Innerhalb von einer halben Stunde hatte ich 11 Artikel für Punkte je 2 – 5 Punkte verkauft. Ich hoffe ich konnte ein Zeichen setzten. Ausserdem ist mir aufgefallen, dass das Angebot sehr geschrumpft ist. Ich werde meine Punkte jetzt noch aufbrauchen und dann meinen Account löschen.

  22. ich bin ein Exsilianer der ersten Stunde und bin es noch immer. Als die Umstellung mit den Gebühren kam, wollte ich zuerst hinschmeisen. Nun habe ich alle rund 1000 Artikel auf CHF gewechselt und schaue dass die Preise fair sind (was bei den Punkten nicht mehr möglich war). Die Umsätze gehen jeden Monat deutlich nach oben. Es gibt keinen Grund mehr auf Ricardo Ebay oder Amazon zu verkaufen. Der Aufwand und Ertrag ist bei Exsila absolut am besten.

  23. Es ist zwar schade, dass umgestellt wurde, aber so muss ich meine Punkte nicht mehr horten und verkaufen in der Zwischenzeit meine Games in CHF. Nur schade, dass ricardo noch einiges mehr an interessierten Leuten hat und daher Exsila ein wenig die Kaufkraft fehlt

  24. Hallo zusammen.
    ich war am Anfang, 2005, von Exsila begeistert. Habe bestimmt 500 Fr. ausgegeben für Porto, bekam jedoch spannende Filme und Bücher dann „gratis“, von meinen Punkten. 2011 wurde das Ganze immer komischer. Ich hatte jede Menge Punkte, wollte jedoch nicht für ein Buch 80 Punkte und mehr bezahlen. Einfach unverschämt, was hier verlangt wird für ein ganz normales Buch…. Bestelle mir jetzt ein paar dicke Krimischmöcker zum Schnäppli-Punktepreis und wenn alle aufgebraucht sind, steige ich aus.

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